Der Hecht
Wie ein Hecht im Karpfenteich! Dieser Raubfisch ist geradezu sprichwörtlich geworden - so wahr hat er die Menschen schon immer fasziniert. Kein Wunder, daß er zu den beliebtesten Angelfischen gehört.

Schnell,stark und stromlinienförmig - dieser Raubfisch ist für jeden Angler eine Herausforderung. Viele seiner Merkmale sind in Anpassung an die räuberische Lebensweise entstanden: Die Tarnfarbe, das gute Sehvermögen, die Körperform und die Anordnung der Flossen machen ihn zu einem erfolgreichen Jäger.

Jagdgewohnheiten
Der Hecht lauert, im Kraut versteckt, seiner Beute auf. Mit einem rasanten Spurt überfällt er dann sein Opfer - zu Verfolgungsjagden kommt es meist gar nicht erst. Ist das Wasser so trüb, daß der Hecht sein hochentwickeltes Sehvermögen nicht nutzen kann, verläßt er sich auf seinen ebenfalls gut ausgeprägten Geruchssinn. Da seine Kiefer außerordentlich beweglich sind, kann er große Beutestücke ganz hinunterschlingen. Die Beute wird quer gepackt, dann gedreht und mit dem Kopf voran geschluckt.
Am liebsten frißt der Hecht Fische, die etwa ein Zehntel bis ein Fünftel seines eigenen Körpergewichts haben, doch er kann auch größere Fische bewältigen, ebenso kleine Säugetiere, Frösche und Wasservögel. Dennoch fressen Hechte pro Jahr insgesamt nur etwa das Zwei-einhalbfache ihres eigenen Gewichts.

Freßphasen
Vorkommen
Die Hauptfreßzeiten werden vom Brutzyklus und von der Wassertemperatur bestimmt. Etwa 60% der Nahrung, die ein ausgewachsener Hecht pro Jahr zu sich nimmt, frißt er in den zwei Monaten nach dem laichgeschäft (etwa im März und April). Die weiblichen Fische fressen auch im Oktober mehr als gewöhnlich, weil sich in dieser Zeit ihre Eierstöcke zu entwickeln beginnen. Auch im Januar und Februar, also kurz vor dem Laichgeschäft, steigt die Freßlust des Hechts vorübergehend an. Während der Sommermonate, also bei höheren Wassertemperaturen, ist er dagegen ziemlich träge. Deswegen sind auch die Fangergebnisse im Sommer nicht so gut.

Lebenszyklus
Der Hecht verbringt den größten Teil des Jahres im tieferen Wasser, zwischen 3 und 10 m Tiefe. Im Frühjahr, etwa von März an, zieht er zum Laichen ins flachere Wasser. Die Weibchen tragen pro Kilo Körpergewicht 20000 Eier in sich - kapitale Exemplare können es auf 500000 Eier bringen. Die Rogner werden mit bis zu 18 kg deutlich größer als die Milchner, die selten mehr als 5 kg erreichen.

Nach dem Laichgeschäft frißt der Hecht viel, um wieder zu Kräften zu kommen. Die Opfer sind andere Fische, z. B. Rotaugen und Barsche, die ebenfalls im flachen Wasser laichen. Sehr junge Hechte ernähren sich von Wasserflöhen und anderen Wassertierchen, doch schon nach wenigen Wochen beginnen sie, Fischbrut zu fressen - auch ihre eigenen Artgenossen.